Samstag, 6. Februar 2021

Rückblick - 15 Jahre dominant-devote Spiele

 Nun sind es schon rund 15 Jahre in denen ich mich mit SM beschäftige. Ich war gerade frisch geschieden. In meiner Ehe konnte ich meine Neigungen nicht ausleben, aber damals hat es mir auch nicht gefehlt. Es waren ganz einfach andere Bereiche in meinem Leben wichtiger. 

Zu dieser Zeit hätte ich mir auch nicht vorstellen können diesen Blog zu schreiben. Als frischgebackener Single hatte viel Zeit mich mit mir selbst, aber auch mit meinen sexuellen Neigungen zu beschäftigen.

Es begann mit einer Bekannten mit der ich meine ersten Erfahrungen sammeln durfte. Verbinden der Augen mit einem Schal und fesseln mit Krawatten. Auch damals liebte ich schon CFNM, ohne zu wissen, was das überhaupt ist. Vor meiner Bekannten mich zum Höhepunkt zu wichsen, war schon dazumals sehr geil für mich.

Zu Beginn hatte ich auch noch zwei Ansichten, die sich über die Jahre sehr relativieren sollten. Damals dachte ich noch, es gibt kaum Frauen, die sich für diese Art der Neigungen interessieren würden. Das hat sich aber bald geändert, wie in diversen Singlebörsen (die nun schon lange vom Markt verschwunden sind), mein Profil sehr offen gestaltete. Ich beschrieb dort meine Neigungen, meine devoten Vorlieben, meine Zeigefreude und meine Freude an dominant-devoten Spiele.

Immer wieder meldeten sich neugierige Frauen. Wollten mehr über BDSM wissen, mehr über meine Neigungen wissen. Oft war es nur Plauderei, manchmal gab es damals noch zaghafte Versuche, von dominant-devoten Spielen. Es ging damals auch schon um Orgasmuskontrolle, aber auch viel um "Wunschfotos" für diese neugierigen Frauen. Manchmal war nach kurzer Zeit wieder Schluss, mit anderen tauschte ich viele Nachrichten aus.

So begann auch mein Blog. Eine dieser Frauen, eine Schweizerin, mit der ich nun schon lange keine Kontakt mehr habe, gab mir als Aufgabe eine geile Geschichte zu schreiben. Zur Vereinfachung der Kommunikation entstand dieser Blog. Das war auch die "Geburtsstunde" des Autors Günter Schwarz.

Diese Frau gab mir Stichworte vor und ich schrieb einen Teil der Geschichte, so ging das weiter, bis meine erste Geschichte "Der Sklavenmarkt" fertig war. Nun kann man diese Geschichte, Jahre später veröffentlicht, auf Amazon kaufen.

Was für mich aber die Überraschung dabei war, es gab immer wieder neue Frauen, die mich von sich aus anschrieben, manche schrieb natürlich auch ich an. So wurde auch meine Vorliebe für Onlineerziehungsspiele geboren. Dieses Spiel mit der Fantasie macht mir einfach sehr viel Freude und hat mir über die Jahre viele sehr geile Momente gebracht.

Ich habe vorher auch von einer zweiten Ansicht geschrieben, die sich über die Jahre relativiert bzw stark geändert hat. Zu Beginn hatte ich hin und wieder mit eingefleischten SMlern zu tun und erlebte diese Szene als sehr offen, tolerant und aufgeschlossen. Es war sehr erleichternd zu spüren, dass man mit all seine Neigungen und Facetten der Persönlichkeit willkommen war. 

Aber das war nur der erste Eindruck. Immer häufiger lernte ich SMler kennen, die SM als ihre Lebenseinstellung bezeichneten, alle Vanilla (also nicht SMler wurden verächtlich angesehen). Switcher (wozu ich zumindest zeitweise auch sehr gerne gehöre) wurden sowieso als keine richtigen SMler gar nicht akzeptiert und nicht ernst genommen.. Da war dann oft die Toleranz sehr eingeschränkt. 

Dann noch die "Definitionsfetischisten". Viele hatten und haben eine genaue Definition, was Diener, Sklaven, sub, dom und die vielen anderen Begriffe, die es im BDSM gibt bedingungslos bedeuten müssen. Ich habe in meinem "Brotberuf" sehr viel mit Kommunikation, theoretisch und praktisch, zu tun. Wie oft da über vermeintlich klar definierte Begriffe unterschiedliche Meinungen bestehen, füllt Bände in meinem Berufsleben. Darum habe ich in einem meiner Bücher geschrieben, "BDSM ist Kommunikation pur". Darunter verstehe ich, dass die Spielenden einfach sehr viel und sehr offen über ihre Wünsche, Neigungen und Tabus und Grenzen reden müssen. So kommen die individuell Spielenden zu einer tragfähigen gemeinsamen Basis.

Nun sehe ich die BDSM-Szene sehr kritisch und halte mich von ihr fern. 

Über die Jahre, mit Versuch und Irrtum, bin ich mir sehr klar darüber geworden, wo meine Neigungen liegen. Dazu habe ich auch in diesem Blog eigene Einträge geschrieben. 

Ich freue mich immer wieder über neue Bekannte. Und es gibt viel mehr Menschen, die am Thema SM oder meine dominant-devoten Spiele interessiert sind, als ich zu Beginn jemals geglaubt hätte. Die Spannbreite an unterschiedlichen Frauen, die ich kennenlernen durfte, ist sehr weit. Von der Kindergärtnerin, Volksschullehrerin, Verkäuferin, Künstlerin bis zur Autorin hatte ich viele geilen, spannende und interessante Begegnungen in diesen Jahren. Viele waren nur neugierig, mit einigen davon hatte ich nur virtuelle Spiele, auch habe ich hin und wieder meine dominante Seite ausgelebt. Meistens lebe ich meine devote Neigung aus. Auch in der realen Welt gibt es glücklicherweise manchmal diese Spiele, das sind sehr befriedigende und schöne Momente, aber leider viel zu selten.

Eine der größten Überraschungen war, wie weit verbreitet bei Frauen Vorlieben für BDSM sind. Viele Frauen sind aber viel zu sadistisch für mich, auch das war überraschend. Männer sind hier nur selten erwähnt. Ich verstehe nun Frauen, die sich immer wieder über die Belästigungen beschweren. Auch mir passiert das immer wieder, eine sehr "tiefe" Anmache. Meine Meinung über die Männer hat sich nicht gerade zum Positiven entwickelt, schwanzgesteuert, unfähig zu kommunizieren, dominante Männer, die einfach nur schnell einen Fick wollen und devoten Frauen den erfahrenen "Mister Grey" vorspielen. Dieser Typ Mann ist in der SM-Szene leider sehr weit verbreitet. 

Abschließend möchte ich all diese Erfahrungen nicht missen. Es waren viele Begegnungen dabei, die mir viel Freude bereitet haben. Manche nur kurz, andere länger, wie es derzeit mit Herrin Conny ist. Für sie habe ich auch schon Kurzgeschichten geschrieben. Ihr gehört mein besonderer Dank!



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