Montag, 23. Dezember 2019

Tabus? Das Wichtigste im BDSM?

Gestern hatte ich einen mächtigen Disput über meine Tabus mit meiner wahrscheinlich nun Ex-Herrin.

Ich habe versucht in einem eigenen Post meine Tabus zusammenzufassen (leider gemeinsam mit meinen Grenzen). Wie immer, wenn es um Kommunikation geht, können unterschiedliche Interpretationen von Worten und Sätzen zu Konflikten, Disputs und Missverständnissen führen.

Ein Tabu, welches ich dort beschrieben habe, lautet:
"ALLES was in der Arbeitszeit passiert oder Freunde, Bekannte berührt ist auch tabu."

Tabus ist für mich als etwas Unverrückbares, nicht Diskutierbares und Fixes definiert. Tabus dürfen niemals gebrochen werden. Wenn ein Dom ein Tabu bricht oder darauf drängt, Sub muss es brechen (bei Grenzen ist das anders), dann ist das Vertrauensverhältnis in Bedrängnis. BDSM-Spiele ohne Vertrauen gibt es aber schlicht und einfach nicht.

In meinem Verständnis bedeutet "alles", keine Aktivität, keine Spielanweisungen usw., dann gibt es noch die Worte "berührt" und "passiert", damit meinte wiederum  klar ausgedrückt zu haben,  dass es eben in diesem Kontext nichts gibt.

Wahrscheinlicher hätte ich es einfacher ausdrücken sollen. Es ist einfach "spielfreie" Zeit.

Nur Kommunikation bedeutet auch, wenn Sub sagt, "hier werden meine Tabus tangiert, das mache ich nicht", dann sollte das für den/die dominanten SpielpartnerIn klar sein, hier ist die "Aufgabe" oder "Anweisung" kein Thema mehr.

In einem meiner Bücher habe ich geschrieben, "BDSM ist Kommunikation pur". Gerade, wenn es um Tabus geht, werden tiefe Gefühle, meistens Ängste, Sorgen, Befürchtungen, mögliche oder alte Verletzungen" des Subs angesprochen.
Dann ist ein vorsichtiger Umgang des Doms mit Sub gefordert. Man kann dann darüber reden, warum Sub diese Tabus hat. Aber in diesem Moment dürfen die Tabus von Dom nicht in Frage gestellt werden, dann darf nicht darauf gedrängt werden, sie doch zu ändern, aufzuweichen.

Hier ist auch der große Unterschied zu Grenzen. Da kann sich nämlich der Sub vorstellen, sie zu verschieben. Sub kann sich das vorstellen, NICHT der Dom. Da kann mit dem Grundprinzip der Einvernehmlichkeit (welches sowieso IMMER gelten MUSS), langsam versucht werden darüber zu gehen.

Ein Fehler, den ich gemacht habe, war auch Tabus und Grenzen in einem Post, ohne wirklich klare Trennung zu beschreiben. Das war eindeutig falsch von mir. Aber BDSM, so wie das Leben überhaupt, ist ein ewiges Lernen.


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