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Das zweite Kapitel aus der Kurzgeschichte hier nun als Leseprobe:Die Einlieferung
Das Lager war auf einer tropischen Insel, wir wurden in
Transportmaschinen hingeflogen. Wahrscheinlich wollten so die
Machthaberinnen die grausamen Zustände in den Lagern vor der
Bevölkerung verheimlichen, daher wurden sie auf weit entfernten und
abgelegenen Inseln eingerichtet.
Außerdem war dadurch eine Flucht ausgeschlossen. Keiner von uns
wusste, wo genau diese Inseln waren, wie weit entfernt das Festland
oder eine andere Insel ist.
Daher waren die Lager auch kaum gegen Fluchtversuche gesichert. Es
war auch gar nicht notwendig. Einerseits waren wir ja auf einer
Insel, andererseits bekamen wir bei der Erstuntersuchung eine
Schwanzfessel angelegt.
Jeder Befreiungsversuch wurde streng bestraft. Erst später wurde uns
Häftlingen klar, welche grausame Zusatzfunktion diese Schwanzfesseln
noch hatten.
Für diese Erstuntersuchung mussten wir uns natürlich nackt
ausziehen. Zu diesem Zeitpunkt glaubte ich noch, danach
Häftlingskleidung zu bekommen. Da unterlag ich aber einer Täuschung.
Es sollte das letzte Mal für lange Zeit sein, dass ich Kleider
tragen durfte. Das war nur die erste Regel von vielen.
Diese Erstuntersuchung war nur eine sehr oberflächliche
Untersuchung, eine Blutabnahme und eine Frage nach ansteckenden
Krankheiten.
Völlig irritiert war ich, wie mir eine Aufseherin fest an den
Schwanz griff und mit einem gekonnten Handgriff etwas über den
Schwanz zog.
Sie fixierte es sehr fest, dieser „Ring“ konnte so nicht mehr
abfallen. Dann kam die Erklärung, worum es sich handelt. Es war ein
GPS-Sender, so wie es früher Fußfesseln gab. Jeder Versuch ihn
abzunehmen wird sofort automatisch an die Überwachungszentrale
gemeldet und schwerstens bestraft.
Außerdem ist das Gerät mit einer schmerzhaften
Sicherungsvorrichtung versehen, die bei einer unberechtigten Abnahme
aktiviert wird.
Noch wusste ich nicht, was damit gemeint war.
Eine weitere Regel war, wir waren nur mehr Nummern, meine Nummer war
1599. Diese Nummer wurde uns auch bei der Erstuntersuchung auf die
Brust tätowiert.
Gesprochen werden durfte nur, wenn man von einer Aufseherin dazu
aufgefordert wurde. Auch wir Häftlinge durften nicht miteinander
reden.
Überall hingen Schilder mit Warnungen. Warnungen vor den scharfen
Hunden, vor Schlangen, wir waren ja auf einer Tropeninsel.
Schilder wie wir uns bei jedem Appell zu verhalten haben. Wir mussten
uns schweigsam nach unseren Nummern aufsteigend pro Baracke
anstellen.
Wir waren alle immer nackt, beim Appell mussten wir aber auch noch
die Hände hinter dem Kopf verschränken.
So standen wir den Blicken der Aufseherinnen ausgesetzt bei jedem
Appell.
Die Aufseherinnen machten sich natürlich ihren Spaß daraus, über
unsere Körper zu lästern. Wie dünn, dick, beharrt oder unförmig
wir sind. Auch über unsere Schwänze wurde gelästert.
Am Anfang war es mir fürchterlich peinlich. Durch die Schwanzfessel
wurde der Schwanz auch noch nach vorne geschoben, so war er noch
besser den Blicken ausgesetzt. Mit der Zeit habe ich mich aber an die
Nacktheit gewöhnt.
Bei den Appellen kamen uns die Aufseherinnen manchmal auch sehr nahe.
Manche schlugen uns dann auch, je nach Lust und Laune. Egal ob es
einen Fehler oder Vergehen gab oder nicht. Oder sie packten uns an
den Schwänzen und rissen uns so zu Boden.
Die ersten Tage waren schlimm, ich konnte kaum schlafen, hatte keinen
Hunger. Ständig die Angst wieder geschlagen zu werden.
Nach einigen Tagen war ich schon soweit gebrochen, dass ich schon
fast automatisch den Anweisungen der Aufseherinnen folgte.
Eigentlich war das Schlimmste, nicht mit den andern Häftlingen reden
zu dürfen. Niemanden fragen zu können, worauf man achten soll, was
wichtig ist, was noch alles auf mich zu kommen wird.
Viel später habe ich dann noch erfahren, es gibt für Frauen ein
Lager ganz in der Nähe, die nur selten im Männerlager anwesend
waren.
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